24.11.2019  2. HBL

Eisenach will Heimstärke gegen Emsdetten ausbauen

Der ThSV Eisenach will seine Heimstärke gegen den TV Emsdetten untermauern und im achten Heimspiel den achten Heimsieg einfahren. Für zwei Spieler aus dem Münsterland wird es eine Rückkehr an ihre einstige Wirkungsstätte geben.

Linksaußen Dirk Holzner war von 2015 bis 2017 für den ThSV Eisenach am Ball. Er kommt als Fünftplatzierter der Torjägerliste (73 Treffer) in die Wartburgstadt. Marcel Schliedermann trug von 2014 bis 2019 das Trikot des ThSV Eisenach. Er stieg als Kapitän mit dem ThSV Eisenach 2018 in die 3. Liga ab und als Kapitän sowie emotionaler Anführer mit dem ThSV Eisenach postwendend wieder in die 2. Liga auf. Im Sommer entschloss er sich zu einem Wechsel zum TV Emsdetten. „Ich rechne mit einem warmen Empfang. Wir sind nicht im Unfrieden auseinander gegangen. Ich habe mich in Eisenach 5 Jahre sehr wohl gefühlt Vereinswechsel sind normal. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Handball-Eisenach“, erklärte der 28-jährige Rückraumspieler. Sead Hasanefendic, im Vorjahr bereits Trainer des ThSV Eisenach, gibt freimütig mit Blick auf Marcel Schliedermann zu: „Sein Abgang im Sommer hat mich sehr bedrückt. Mit ihm ging eine echte Persönlichkeit von Bord. Marcel Schliedermann und Daniel Luther gehörten in der Vorsaison zu unseren Säulen. Sie waren immer bereit, 100 Prozent zu geben. Solche Persönlichkeiten, solche Typen braucht man zum mannschaftlichen Erfolg!“ Solche Worte von einer Trainerikone, Marcel Schliedermann darf sich fast geadelt wissen.

Typen wie Marcel Schliedermann und Daniel Luther hätte sich Sead Hasanefendic am vergangenen Wochenende beim fränkisch-thüringischen Derby in Coburg gewünscht. Gerade Leistungsträger hatten versagt. Am Ende stand eine 23:31-Pleite. „Wir haben die Partie analysiert, müssen nach vorn, nicht zurückschauen“, betont Sead Hasanfendic. „Wir müssen unsere Lehren aus dem Coburg-Spiel ziehen, unsere eigene Stärke, die in Coburg verloren ging, wiederfinden und zum Tragen bringen. Vom Tabellenplatz des TV Emsdetten dürfen wir uns nicht täuschen lassen, das Team hat zuletzt ansteigende Form bewiesen“, erklärt Eisenachs Manager Rene Witte. Die Wartburgstädter werden wahrscheinlich personell alles Bord haben. Um erfolgreich zu sein, müssen die Rücktraum-Shooter, anders als in Coburg, das Runde ins Eckige bugsieren.

Die Münsterländer vollzogen nach dem Überlebenskampf in der Vorsaison im Sommer einen personellen Wechsel. Die Fans des Zweitliga-Dino mussten sich gleich an sieben neue Namen gewöhnen. Der torgefährliche rechte Rückraumspieler Johannes Wasielewski kam vom Dessau-Roßlauer HV, rangiert mit bisher 68 Feldtoren auf Rang 7 der Liga-Torjägerliste. Er trägt zugleich zur Stabilisierung der Abwehr bei. Aller Anfang war für den TV Emsdetten schwer. Mit 8:16 Punkten rangiert das Team nur auf dem 17. Tabellenplatz. „Ja, das liegt unter unseren Erwartungen. Wir hatten mit 6 bis 8 Punkten mehr gerechnet. Wir haben mit unserer neuen Mannschaft die ersten fünf bis sechs Spiele in der kompletten Findungsphase absolviert. Die Abläufe waren noch nicht klar, Abstimmungsprobleme traten auf, uns unterliefen viele technische Fehler, die Spielzüge haben noch nicht gegriffen“, erläutert Marcel Schliedermann. Sein Trainer Daniel Kubes erläutert: „ Die bisherige Entwicklung zeigt doch deutlich, dass eine Mannschaft nicht nur während eines Spiels kritische Phasen zu überstehen hat, sondern auch im Verlauf einer ganzen Saison. In den ersten Wochen haben wir teils unglücklich Spiele mit nur einem Tor verloren, obwohl wir gut gespielt haben.“ Der TV Emsdetten wird am Sonntagabend auf seinen Kreisläufer und Kapitän Yannick Draeger verletzungsbedingt verzichten müssen. „Uns erwartet ein Spiel mit viel Emotionen. Eisenach ist extrem heimstark. Wir werden alles versuchen, um erfolgreich zu sein, um vielleicht was Zählbares mitzunehmen“, erklärt Daniel Kubes mit Blick auf den Sonntagabend. Seine Mannschaft konnte, im Gegensatz zum ThSV Eisenach, schon zwei Auswärtssiege bejubeln (25:18 in Kefeld, 30:29 in Konstanz), in einem wahren Triller wurde in der heimischen Emshalle der VfL Gummersbach mit26:26 bezwungen. Am vergangenen Wochenende unterlag der TV Emsdetten im Heimspiel vor über 2.000 Zuschauern Tabellenführer TuSEM Essen nach packendem Fight nur knapp mit 26:28. „Unsere aggressive Abwehr bereitete TuSEM im ersten Abschnitt arge Probleme. Aus der Abwehr steuerten wir mit ganz viel Tempo den gegnerischen Kasten an. In den Zweikämpfen haben wir uns zumeist durchgesetzt und gute Torchancen erarbeitet. Im zweiten Abschnitt war es überwiegend ähnlich, doch uns unterliefen fünf bis acht unkonzentrierte Minuten, Das Spiel bis dahin hatte uns mit unserem kleinen Kader viel Substanz gekostet. Wir haben wichtige Zweikämpfe verloren, einfache Fehler gemacht und gute Torchancen – ich eingeschlossen – ausgelassen“, blickt Marcel Schliedermann zurück.

„Wir werden in Eisenach versuchen, wie gegen TuSEM Essen, lange Paroli zu bieten, dem ThSV das Leben so schwer wie möglich zu machen. Was ich tun werde, meine Mannschaft auf die Stimmung einzustellen. Es wird ein heißer Ritt. Ich bin gespannt, wie unsere junge Mannschaft damit umgeht“, fügt Marcel Schliedermann mit Blick auf den Sonntag hinzu. „Wir wollen auch im 8. Heimspiel unseren 8. Heimsieg verbuchen“, unterstreicht ThSV-Manager Rene Witte. ThSV-Coach Sead Hasanefendic betont: „Das wird keine leichte, das wird eine ganz schwere Aufgabe! Das muss meine Mannschaft, das müssen auch unsere Zuschauer wissen.“

Quelle: ThSV Eisenach

Foto: Heilwagen