07.03.2020  2. HBL

Rimparer Wölfe empfangen den TV Hüttenberg

Während sich die Rimparer Wölfe aktuell fest im oberen Mittelfeld der Tabelle der 2.HBL etabliert haben, geht es für den TV Hüttenberg darum nicht weiter in den Abstiegsstrudel zu geraten. Mit 17:29 Punkten rangiert der TVH nämlich nur auf dem fünfzehnten Tabellenplatz. Zwei Punkte beim Gastspiel in Würzburg würden den Hüttenbergern gehörig Luft im Tabellenkeller verschaffen.

Es war die Sensation der Saison 2016/17. Dem TV Hüttenberg gelang etwas, dass es so in der Geschichte noch nie gegeben hatte. Der Tag, als man den Tabellenführer aus Nettelstedt mit 25:19 deklassierte, bedeutete einen Festtag für den Handball in Hessen. Als Aufsteiger aus Liga drei schaffte der TVH den direkten Durchmarsch in das Oberhaus des deutschen Handballs. Trotz einer 31:30 Niederlage am vorletzten Spieltag gegen die Wölfe, schaffte man den Aufstieg am letzten Spieltag. Die gleichzeitige Niederlage der Wölfe in Lübeck bedeutete für die einen Freude pur und stürzte die anderen in das Tal der Tränen. In Rimpar ist dieser Tag einer der bittersten der Vereinshistorie, während dieser Erfolg in Hüttenberg für eine wilde Partyserie gesorgt haben dürfte.

Der damalige Erfolgstrainer Adalsteinn Eyjolfsson wurde in diesem Jahr auch zum Trainer des Jahres ausgezeichnet. Es war mit Sicherheit eines der spektakulärsten Jahre des TV Hüttenberg. Das Bundesligajahr verlief dann sehr bitter, da viele knappe Niederlagen letztlich zum Abstieg führten. Doch man hatte sich gut verkauft. Mit den beiden Derbys gegen den Nachbarn aus Wetzlar gab es auch zwei unvergessliche Duelle für den Handball in Mittelhessen. Am Ende war trotz einer ordentlichen Spielzeit das Abenteuer Handball-Bundesliga frühzeitig wieder beendet.

Nach dem überraschenden Aus im DHB-Pokal gegen den Drittligisten aus Hanau, wurde das erste Saisonspiel gegen die HSG Konstanz mit 24:23 gewonnen. Insgesamt holte man aus dem ersten drei Heimspielen fünf Punkte. Jedoch wurde es verpasst auswärts nachzulegen. In Eisenach, Essen und Hamburg ging man jeweils als Verlierer vom Feld. Zu allem Überfluss riss die Heimserie auch noch gegen die Wölfe, als die Gäste mit einem 22:23 Erfolg beide Punkte entführen konnten. In dieser Phase blieb man vier Spiele in Folge ohne Sieg. Der neue Trainer Frederick Griesbach hatte das Pech, dass häufig einige Spieler verletzungsbedingt fehlten.

Gerade auf der Kreisläuferposition standen über lange Zeit nicht alle Spieler zu Verfügung. In der präferierten 3:2:1-Formation des TVH spielen die Kreisläufer eine extrem wichtige Rolle. Zum Auftakt einer Saison ist es dann schwierig in einen richtigen Spielrhythmus zu kommen, wenn man häufig durch Ausfälle zurückgeworfen wird. Vor allem jetzt aktuell nach der Winterpause sieht man wozu die der Kader im Stande ist, wenn man nicht dezimiert ist. Es setzte gegen die Topmannschaften aus Essen und Coburg, jeweils bittere Niederlagen mit einem Tor Unterschied. Die Formkurve der Mittelhessen zeigt, aber weiter nach oben und man hat das Gefühl, dass sich die Mannschaft immer besser zusammenfindet.

Die Planungen für die nächste Saison sind beim TV Hüttenberg auch schon weit vorangeschritten. Der junge Rückraumspieler Hendrik Schreiber hat einen langfristigen Vertrag unterschrieben, nachdem er von der HSG Wetzlar zunächst ausgeliehen war. Markus Stegefelt hingegen wird sich nach dieser Runde eine neue Herausforderung suchen. Hier kann der TVH mit hochkarätigem Ersatz aufwarten und verpflichtete den ehemaligen Nationalspieler Stefan Kneer ebenfalls von der HSG Wetzlar. Der 34-jährige wird nach längerer Verletzungspause alles daran setzen seinen neuen Verein bestmöglich nach vorne zu bringen. Im Angriff, aber vor allem in der Defensive wird man sich bei den Blau-Weiß-Roten über eine überragende Verstärkung freuen können. Mit Ian Weber kommt ein weiteres Toptalent aus Wetzlar zum direkten Nachbarn in die zweite Liga. Bereits in den DHB-Auswahlmannschaften machte Weber auf sich aufmerksam und möchte jetzt beim TVH Spielpraxis sammeln. Auch ein neuer Kreisläufer hat bereits ein neues Arbeitspapier unterzeichnet. Vit Reichl kommt für zwei Jahre aus Prag. Planungssicherheit hat der Verein auch bereits auf der Linksaußenposition, da beide Verträge mit Robin Hübscher, sowie mit Christian Rompf verlängert würden.

Sportlich befindet sich die Mannschaft von Frederick Griesbach im Abstiegskampf. Auf Platz 15 hat man nur zwei Punkte Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz. Jedoch ist das Rennen um den Klassenverbleib, wie so häufig, extrem eng. Wenn den zuletzt gezeigten Leistungen noch positive Ergebnisse folgen, dann wird sich der TV Hüttenberg frühzeitig vom Tabellenkeller distanzieren können.

 
Foto: Thürmer