26.08.2019  2. HBL

Elbflorenz überrascht Eisenach und sichert sich den Heimsieg

Das nennt man einen gelungenen Start in die neue Saison der 2.HBL. Mit 28:26 konnte der HC Elbflorenz sein erstes Heimspiel der Saison gegen den ThSV Eisenach gewinnen. Es war ein Spiel mit vielen Premieren. Beispielsweise neue Spieler, welche das erste Mal für den HC in einem Punktspiel aktiv waren oder vielleicht auch die Premiere des erfahrenen ThSV Trainers Sead Hasanefendic in der BallsportARENA, welche er prompt zu einem rekordverdächtigen Statement in der Pressekonferenz nutzte.

Neuzugang Jonas Thümmler sagte zur 1. Halbzeit: „Es ist immer schwierig, das erste Saisonspiel anzugehen. Wir haben die ersten Minuten verschlafen.“ Nach 30 Minuten führte der Gast aus Eisenach, auch aufgrund der anfänglichen HC-Verschlafenheit, mit 11:13 und das verdient. Die Gäste aus Thüringen zeigten, warum sie eben kein gewöhnlicher Aufsteiger sind. Das erste Tor erzielten die Eisenacher durch ihren Halblinken Luka Kikanovic. Dieser war die prägende Figur in der 1. Halbzeit im ThSV-Spiel. Auf Seiten der Dresdner war es Neuzugang Mindaugas Dumcius, der den ersten HC-Treffer zum 1:1 setzte. Er sollte später die prägende Figur der 2. Halbzeit werden. Fast die gesamte 1. Spielhälfte hatten die Dresdner Probleme gegen die körperlich massive Abwehr der Thüringer. So war der HC vor allem über das schnelle Spiel erfolgreich, wobei die Hausherren auch dies nicht konsequent durchzogen.

Während bei den Gästen Spielmacher Yoav Lumbroso klug Regie führte, war es auf Seiten des HC Sebastian Greß, welcher dem HC-Spiel die meisten Impulse zu gab. Beim 6:10 führten die Wartburgstädter erstmals mit 4 Toren. Davor hatte der HC einen Strafwurf vergeben und wenig später tat er diese noch einmal. Bis zur Halbzeit konnten die Dresdner aber noch auf 2 Tore verkürzen und so zumindest ergebnistechnisch zufrieden sein. Besonderer Schwachpunkt war bei den Hausherren das Überzahlspiel, welches mehrfach nicht nur nicht überzeugen konnte, sondern richtiggehend „in die Hose ging“. HC-Trainer Rico Göde: „Die Spieler waren in der Pause selbst genervt von ihrer eigenen Leistung. Ich haben ihnen gesagt, das Gute ist, dass ich euch das hier jetzt ein bisschen lauter sagen kann, denn es ist erst Halbzeit. Es ist noch nichts verloren und wir haben noch 30 Minuten. Jetzt geht ihr da hoch und macht vieles besser und spielt mit Überzeugung Handball.“ 

Das erste Tor für den HC in der 2. Halbzeit warf, wie in Durchgang Eins, Mindaugas Dumcius. 5 weitere sollten in den verbleibenden Minuten noch folgen. Damit war der Litauer an diesem Tag mit 7 Toren bei 7 Versuchen der beste Torschütze der Sachsen. Die Dresdner machten jetzt insgesamt vieles besser und konnten durch einen Überzahltreffer von Sebastian Greß erstmals in Führung gehen (16:15). In der Folge boten sich beide Teams einen Schlagabtausch in dem der HC vorlegte und die Gäste nachzogen. Man merkte aber zunehmend, dass die Eisenacher Probleme hatten das Niveau der 1. Halbzeit zu halten. Des Weiteren nutzten die Hausherren die Schwächen der Gäste im Rückzugsverhalten konsequent aus.

Ein wunderschöner Konter von Nils Gugisch brachte mit dem 20:18 die erste 2-Toreführung für den HC. Ab der 45. Minute hielt die Eisenacher Abwehr dem Dresdner Druck nicht mehr stand und konnte sich oft nur mit strafwürdigen Fouls behelfen. Der HC nutzte jetzt u.a. seine Überzahlsituationen besser und hatte mit Mario Huhnstock ein Plus auf der Torwartposition. Exemplarisch dafür, dass den Gästen das Spiel nach und nach aus der Hand glitt, war Aufbauspieler Luka Kikanovic, der in der 2. Spielhälfte komplett abtauchte und im letzten Teil der 2. Hälfte komplett verunsichert schien. So zog der HC bis zur 52. Minute auf 25:20 davon. Die Eisenacher gaben aber nicht auf und nutzten einige Dresdner Unzulänglichkeiten dazu, 75 Sekunden vor dem Ende durch Spielmacher Yoav Lumbroso auf 25:27 zu verkürzen. Als Michaal Kasal für die Sachsen bei angezeigtem Zeitspiel und nur noch einem erlaubten Abspiel, über die ganze ThSV-Mauer stieg und den Ball im Tor zum 28:25 versenkte, waren „alle Messen gelesen“. Dem Gast gelang nur noch das 28:26 von Rechtsaußen Ante Tokic. Der Rest war Dresdner Jubel über den Sieg. 

Fazit: Insgesamt sahen die rund 1600 Zuschauer ein stimmungsvolles Derby mit einem teilweise stark aufspielenden Aufsteiger. Vor allem im 2. Spielabschnitt wurden die HC-Fans aber zum erhofften Faktor. Kreisspieler und Aktivposten Jonas Thümmler sagte nach dem Spiel: „Für das erste Heimspiel ist mein erster Eindruck absolut geil. Es macht Spaß hier zu spielen. Ich freue mich auf die Zukunft.“ Die Dresdner brauchten ihrerseits 30 Minuten und eine etwas lautere Kabinenansprache von Trainer Rico Göde, um ins Spiel zu kommen. In der 2. Halbzeit waren sie dann über weite Strecken die tonangebende Mannschaft. Der Sieg war auch möglich, weil der HC mit Gugisch, Dumcius und Thümmler in der 2. Halbzeit noch mehr Aktivposten hatte. So bleibt es dabei, der ThSV ist nach drei bisherigen Vergleichen mit dem HC punktlos. Für den HC kann man resümieren: Erster Teil der Heimstärke wiedergefunden! 

Statistiken zum Spiel:

HC Elbflorenz vs. THSV Eisenach 28:26 (11:13)

Im Tor: Huhnstock, Göres, Mohs

Tore: Pulay 1, Dierberg 3, Gugisch 5/1, Buschmann, Dumcius 7, Kretschmer 4, Jungemann, Hoffmann, Greß 4, Vanco 1, Kasal 1, Thümmler 1, Pechstein 1

Foto: Fleischer

Quelle: HC Elbflorenz