03.02.2020  2. HBL

Dresden überrascht gegen Favoriten Hamm!

Der Gast aus Hamm ging als Favorit in die Partie, leistete sich aber einen Fehlstart. Das nutzte Kellerkind HC Elbflorenz aus und dominierte die Partie. Mit 31:28 fuhr der Gastgeber den Sieg ein und sicherte sich damit zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Die Vorrausetzungen für den HC waren vor der Partie denkbar schlecht. So hatten die Sachsen den Ausfall von Jonas Thümmler, Max Mohs, Marc Pechstein, Robin Hoffmann sowie Gabor Pulay zu bewältigen. Dazu kam ein noch nicht ganz fitter Nils Kretschmer, der eigentlich so wenig wie möglich Einsatzzeit erhalten sollte. Den Sachsen schien die Personalsituation vor 2585 Zuschauern (ausverkauft!) in der 1. Halbzeit aber vollkommen egal zu sein. Nach 30 Minuten hatte der HC 19mal getroffen und 13 Gegentore kassiert. Kay Rothenpieler: „Wie haben erst in der 2. Halbzeit begonnen Handball zu spielen. Wir sind in der 1. Halbzeit nicht ins Spiel bekommen und der HC Elbflorenz war uns in allen Belangen überlegen.“ Erst in der 6. Minute kamen die Gäste durch Marten Franke zum 1:3 und damit zu ihrem ersten Treffer.

Bei den Dresdnern hatte Linksaußen Julius Dierberg den ersten Treffer schon nach 40 Sekunden gesetzt. Er war genauso schnell im Spiel wie das gesamte HC-Team, einschließlich Torhüter Mario Huhnstock, der in der 1. Halbzeit 7 Paraden zeigte. So z.B. in der 14. Minute gegen ASV-Kreisläufer Jan Brosch, dem er einen freien Ball vom Kreis abkaufte. Die Sachsen trafen im Angriff nahezu nach Belieben, denn die Westfalen fanden keine Mittel gegen das von HC-Spielmacher Sebastian Greß immer wieder angekurbelte Angriffsspiel. Zudem schaltete der HC durch seine Deckung gleich mehrere ASV-Leistungsträger aus. Einzig der in der 7. Minute eingewechselte Merten Krings konnte das Gäste-Spiel zunächst beleben. Nach einem Fehlwurf durch Stefan Lex in der 22. Minute traf der HC durch Julis Dierberg per Strafwurf zum 14:8 und führte erstmals mit 6 Toren. Dies 6 Tore Vorsprung nahm der HC mit in die Halbzeitpause (19:13). Absolut begeistert entließen die Dresdner Zuschauer ihre Jungs in die Kabine. Rico Göde: „Endlich haben wir uns mal für solch eine erste Halbzeit belohnt. Wir hatten vorher schon so oft Spiele, wo wir trotz einer guten Leistung nur mit ein oder zwei Toren Führung in die Pause gehen.“

Dass der ASV nach der Halbzeitpause sein Spiel versuchen würde auf ein höheres Level zu heben, war jedem in der Halle klar. Den ersten Treffer setzte dann auch der Gast durch den bis dahin eher schwachen Sören Südmeier. Der HC leistete sich jetzt bis zur 37. Minute vier Fehlwürfe, darunter bspw. ein vergebener Strafwurf  sowie ein Wurf von Außen in Überzahl. Zum besten ASV-Spieler an diesem Tag wurde zunehmend Keeper Oliver Krechel. Er parierte in der 2. Halbzeit 7 Bälle und hielt dabei gleiche mehrere klarste Gelegenheiten des HC. So wurde das Spiel wieder enger. Mario Huhnstock: „Wenn du einen Punkt abgibst oder verlierst, sagen alle natürlich, was für ein sch… Start aus der Halbzeit. Das gilt es auch anzusprechen, auch wenn wir heute gegen eine sehr sehr gute Zweitligamannschaft gewonnen haben.“

Ab der 38. Minute hatten sich die Dresdner aber endgültig wieder gefangen und es wurde für den HC mehr und mehr zu einer Kraftfrage, da viele wichtige Akteure in Defensive wie Offensive viele Minuten agieren mussten. Auf dem Weg zum letztendlichen Heimerfolg führten die Hausherren Mitte der 2. Halbzeit mehrfach mit 4 Toren und hatten dreimal die Chance auf plus 5 zu stellen, nutzten diese Chancen aber nicht. So erzielte der Gast seine Treffer 22, 23 und 24 in Folge und war in der 50. Minute endgültig in der Partie. Doch der HC agierte mit einer phänomenalen Unterstützung im Rücken auch in dieser Phase selbstbewusst. Einen Kempa-Treffer der Göde-Sieben konnten die Westfalen nur regelwidrig verhindern. Den anschließenden Siebenmeter traf der HC zum 26:24. Anschließend gewannen die Hausherren wieder den Ball, der darauffolgende Wurf von Sebastian Greß knallte aber gegen die Latte und ermöglichte dem ASV ein Kontertor zum 26:25. Es war aber die Zeit des Julius Dierberg, der nicht nur den Strafwurf zum 26:24 getroffen hatte, sondern auch von Linksaußen gegen den starken Oliver Krechel zum 27:25 und 28:25 traf. Auffällig zudem beim HC, gerade im letzten Viertel des Spiels gelangen den Sachsen immer wieder Ballgewinne in der Abwehr. Diese brachten dem HC quasi „zusätzlichen“ Ballbesitz und letztendlich den Sieg. Als Sebastian Greß 2:15 Minuten vor dem Ende seinen vierten Treffer erzielte war die Partie entschieden (31:28).

Fazit: Einen Star-Ziel-Sieg mit diesen personellen Rückschlägen und das gegen den Tabellenzweiten aus Hamm, hatte wohl so keiner erwartet. Der HC präsentierte sich aber über weite Strecken sehr gut eingestellt. Zudem wussten die Sachsen mit dem „Zuschauerpfund“ einer ausverkauften Halle zu „wuchern“. So gelang zusammen mit den eigenen Fans wieder so eine Energieleistung wie sind in der BallsportARENA eben möglich ist, wenn der Funke auf die Ränge überspringt. Am Ende wollen wir einmal ganz andere Akteure hervorheben, als die schon oben genannten. Phillip Jungemann machte in der Abwehr über seine Einsatzzeit hinweg eine ganz starke Partie und Arseniy Buschmann zeigte erneut, wie wertvoll er für dieses Team in Angriff und Abwehr sein kann. Insgesamt holte der HC mit dem Sieg zwei ganz wichtige Punkte und sicher auch Selbstvertrauen für die kommenden schweren Aufgaben. Mario Huhnstock: „Vor allem aus der 1. Halbzeit wie aus dem Spiel gegen Eisenach können wir uns sehr viel für die Zukunft mitnehmen. Es war ein deutlicher Schritt nach vorne, aber wir müssen weiter hart arbeiten und uns verbessern.“

Quelle: HC Elbflorenz

Foto: Fleischer